14. September 2022

Konzepte für ein klimaresilientes Bonn erarbeitet – studentische Projekte in Kooperation mit der Stadt Bonn Konzepte für ein klimaresilientes Bonn erarbeitet – studentische Projekte in Kooperation mit der Stadt Bonn

Im Rahmen des Projektseminars „Resiliente Wassersysteme im Klimawandel – das Beispiel Bonn“ im Sommersemester 2022 erarbeiteten Masterstudierende der Geographie in Kooperation mit der Stadt Bonn fünf konkrete Konzepte zur Erhöhung der Resilienz im Zusammenhang mit Wasser auf dem Gebiet der Bundesstadt.

Gruppenbild-Projektseminar Resiliente Wassersysteme_Foto-Katharina Höreth
Gruppenbild-Projektseminar Resiliente Wassersysteme_Foto-Katharina Höreth © Katharina Höreth/GIUB
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Das Seminar wurde geleitet von Prof. Dr. Mariele Evers und Dr. Pınar Pamukçu Albers mit dem Blick auf die aktuellen Herausforderungen, vor denen Gemeinden und Städte derzeit insbesondere hinsichtlich kritischer Intrastrukturen stehen. Mit dem Schwerpunkt auf die Wasserinfrastruktur der Stadt und auf hydro-klimatische Extremereignisse wie Hitze und Starkregen wurde betrachtet, wie konzeptionelle Leitidee einer resilienten Stadt in verschiedenen Handlungsfeldern und auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden können.
Nach einem theoretischen Einblick in die Konzepte Resilienz, Vulnerabilität und Transformation wurden methodische Ansätze der Vulnerabilitätsanalysen, Multikriterielle Entscheidungsanalysen, Szenarienentwicklung sowie Systemdynamische Analysen zu Rate gezogen.

Die Stadt Bonn teilte zudem ihren Kenntnisstand zu Hitzekarten, Starkregen/ -vorsorge und zu „öffentlichem Grün im Klimawandel“ mit dem Seminar, um den Studierenden einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen zu geben. Besonderes Interesse äußerte die Stadt Bonn an Standortanalysen, an der Identifizierung von potentiellen Orten für konkrete Maßnahmen wie Retentionsflächen, Flächen zur Versickerung, Straßenbegleitgrün oder (Teil-)Entsiegelung. Auch Machbarkeitsanalysen unter dem Blickwinkel der Flächenkonkurrenz sowie die Identifizierung von Best Practice Beispielen und die Bewertung von unterschiedlichen Maßnahmen und ihrer Kopplung sind für die Stadt Bonn interessant.

Auf dieser Grundlage identifizierten die Studierenden in Kleingruppen einzelne Bereiche auf dem Gebiet der Bundesstadt, bei denen sie Handlungsbedarfe erkannten. Es wurden Projekte konzipiert, bei denen sowohl Maßnahmen als auch Werkzeuge entwickelt wurden, die konkrete Ansätze für lokale Herausforderungen bereitstellen.

Innerhalb des Projekts PoMaROS entstand eine Potentialanalyse für Maßnahmen zur Reduzierung von Oberflächenabfluss bei Starkregenereignissen am Standort Propsthof, um die Herausforderungen von schwerwiegenden Überschwemmungen anzugehen. Die Ergebnisse der Projektgruppe PoMaRos sind auf diesem Poster dargestellt (pdf, 1,9 MB).

Ein weiteres Projekt erarbeitete einen Maßnahmenkatalog für die Standorte Rosenburgweg und Wilhelm-Neuss-Straße, um in Zukunft anhand von Änderungen der Oberflächenbeschaffenheit die Folge von Starkregenereignissen und damit einhergehende Überflutungen zu reduzieren.

Für ein potentielles Wohngebiet in Mehlem wurde eine Analyse der räumlichen Gegebenheiten durchgeführt und anschließend Maßnahmen für die Erhöhung der Wasserspeicherkapazität im Falle von Bebauung entwickelt.

Ein weiteres Projekt untersuchte die möglichen Potentiale von Baumstandorten einschließlich der Optimierungsmaßnahmen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung im Bonner Stadtraum, um die Lebensdauer der Bäume bei Hitze und Trockenstress zu fördern und wertvolle Ökosystemleistungen der Bäume zu unterstützen.

Ein Bereich der Inneren Nordstadt, der sowohl von Starkregen, als auch von Hitze betroffen ist, diente zur Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungssystems (EUS) basierend auf unterschiedlichen Objekttypen (Gebäude, Straße, Platz, Grünfläche), durch das eine erste Einschätzung von Potenzialen zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen ermöglicht und konkrete Maßnahmenvorschläge ausgibt.

Die Ergebnisse der Projekte wurden am 5.7. bei einer Exkursion zu den jeweiligen Standorten filmisch vom Team des GeoMedial Projektes aufgezeichnet. Am 12.7. fand die Präsentation der Ergebnisse im Stadthaus für die Kooperationsparter:innen der Stadt Bonn statt.

Ein herzlicher Dank geht an die Kooperationsparter:innen der Stadt Bonn:

David Baier (Amtsleitung - Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün)
Dr. Britta Holbeck (Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün, Umweltvorsorge und -planung)
Dr. Julia Gerz (Tiefbauamt, Stabsstelle Hochwasser-/Starkregenmanagement)
Jonas Michels (Abteilungsleitung - Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün, Umweltvorsorge und -planung)
Jan Stiller (Sachgebietsleitung - Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün, Geschäftsbereich Stadtgrün, Bauabteilung I: Grün)
Lea Gockel (Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün, Umweltvorsorge und -planung)
Jessica Löffler (Sachgebietsleitung - Bundesstadt Bonn Amt für Umwelt und Stadtgrün, Klimaanpassung und -vorsorge)

Ergebnispräsentation Stadthaus-Projektseminar Resiliente Wassersysteme_Foto-Katharina Höreth
Ergebnispräsentation Stadthaus-Projektseminar Resiliente Wassersysteme_Foto-Katharina Höreth © Katharina Höreth/GIUB

Arbeitsgruppe Ökohydrologie und Wasserressourcenmanagement

Prof. Mariele Evers

Webseite der Arbeitsgruppe

Sekretariat: Elvan Noyan Lehrach (geschaeftszimmer-evers@geographie.uni-bonn.de)

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