Robert Petitpas ist im Sommersemester 2022 Gastwissenschaftler in der Arbeitsgruppe Sozialgeographie am Geographischen Institut. Er befindet sich in der Endphase seiner Promotion zu Naturschutzkonflikten in Chile am University College London. Sein Aufenthalt wird durch einen Santander International Exchange Grant der Universität Bonn gefördert. Während seiner Zeit in Bonn steht er in engem Kontakt mit Dr. Julia Poerting, deren Forschungsschwerpunkt ebenfalls im Bereich der Mensch-Umwelt-Beziehungen liegt. In seiner Arbeit beschäftigt er sich am Beispiel der chilenischen Araukarie mit den politischen Bedingungen von Reklassifizierungen im Naturschutz, der Beziehung von staatlichem Naturschutz und indigenen Gruppen sowie der Frage, wie unterschiedliche Vorstellungen von Natur Gesetzgebungen beeinflussen können.
Seine Forschung zeigt, dass die Entscheidung über den Schutzstatus einer Art nicht nur aus ökologischer Perspektive diskutiert werden kann. Vielmehr können staatliche und internationale (Re)Klassifizierungen tiefgreifende Auswirkungen auf den Zugang indigener Gruppen zu Land und anderen Ressourcen zur Folge haben.
Erste Ergebnisse seiner Arbeit hat Robert Petitpas bereits publiziert:
Ibarra, J.T., Petitpas, R., Barreau, A., Caviedes, J., Cortés, J. Orrego, G., Salazar, G., Altamirano, T. 2022. Becoming tree, becoming memory: Social-ecological fabrics in Pewen (Araucaria araucana) landscapes of the southern Andes. In: Wall, J. ed. The Cultural Value of Trees: Folk Value and Biocultural Conservation. 1st ed. London: Routledge, pp. 15–31.
Petitpas, R. and Bonacic, C. 2019. Ontological Politics of Wildlife: Local People, Conservation Biologists and Guanacos. Conservation and Society. 17(3), 250 - 257.