Fast 30 Jahre lehrte und forschte Prof. Dr. Klaus Greve als Professor für Geographische Informationssysteme und Fernerkundung am Geographischen Institut der Universität Bonn. Zum Ende des Sommersemesters 2023 verabschiedete das GIUB ihn in den Ruhestand. Auf der Verabschiedungsfeier im Roten Saal zeichnete die Geschäftsführende Direktorin Prof. Dr. Mariele Evers die Besonderheiten auf, mit denen Klaus Greve das Institut bereicherte. Zusammengefasst sind dies die Implementierung von GIS in Forschung und Lehre, die intensive Vernetzung mit außeruniversitären Institutionen und der Praxis sowie die Geburtshilfe bei der Kooperation mit der United Nations University (UNU) und der Schaffung eines Joint Master Studienganges „Geography of Environmental Risks and Human Security“. Hier betonte Prof. Dr. Jakob Rhyner, ehemaliger Direktor des UNU Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS) in seinem Grußwort, dass Klaus Greve eine ausgesprochen geschickte Hand und ein hohes Maß an Diplomatie an den Tag gelegt hat, als es darum ging, einen Weg durch das Dickicht der unterschiedlichen Hochschulrechtssysteme zu finden, um den Joint Master zu realisieren.
Klaus Greve hat während seiner Tätigkeit am GIUB weitreichende Kontakte und Beziehungen zu vielseitigen Kooperationspartnern aufgebaut, darunter auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), sowie verschiedene Abteilungen und Programme der Vereinten Nationen. Eine besonders fruchtbare Kooperation hat sich mit dem United Nations Office for Outer Space Affairs (UNOOSA) und dessen Programm United Nations Platform for Space-based Information for Disaster Management and Emergency Response (UN-SPIDER) etabliert. Das Zentrum für Fernerkundung der Landoberfläche (ZFL) der Universität Bonn, für welches Klaus Greve seit 2011 als Sprecher fungierte, ist seit 2016 Regional Support Office für UN-SPIDER.
Durch die Verbundenheit von Klaus Greve mit dem DLR hinterlässt er auch Spuren für die Zeit nach seinem Weggang. Er initiierte erfolgreich eine gemeinsame Professur von DLR und GIUB für Georisikoforschung mit Methoden der Fernerkundung nach dem sogenannten Jülicher Model. Ein ganz besonderer Dank wurde ihm für sein Engagement nach dem plötzlichen Tod von Prof. Dr. Gunter Menz ausgesprochen. Hier hat der die Arbeitsgruppe förmlich aufgefangen und den Nachwuchswissenschaftler*innen der AG eine Perspektive geboten und das Vakuum bis zur Wiederbesetzung der Professur durch Zbynek Malenovsky gefüllt.
Kennzeichnend war auch die stets positive Grundeinstellung zu den vielfältigen Herausforderungen, die sich im Institutsalltag stellten, die Kreativität und der Einfallsreichtum beim Finden von Lösungen und der Initiierung von neuen Projekten und Ideen. Dieser Funke ist auch auf die Studierenden übergesprungen, die sich ebenfalls bei ihrem Professor bedankten für die Freiheiten im Rahmen der Ausbildung einen eigenen Weg finden zu dürfen. Ein besonders Zeichen der Verbundenheit mit der Studierendenschaft wird auch dadurch deutlich, das Klaus Greve über viele Jahre zum Vertrauensdozenten gewählt wurde und auch im Stillen für individuelle Probleme stets Lösungen gefunden hat.
Klaus Greve wäre aber nicht Klaus Greve, wenn er nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst nur noch Radfahren und Kulturveranstaltungen besuchen würde. So hat er bereits selbst angekündigt, dass er den Kontakt zur AG Remote Sensing halten und sich in Projekten engagieren wird.
Das Geographische Institut wünscht Prof. Greve alles Gute für seinen Ruhestand und freut sich, dass der Kontakt weiterhin eng bleiben wird!