Forschungsprojekte der AG Kulturgeographie
Im Folgenden sind verschiedene Forschungsprojekte aufgeführt, mit denen unsere Kollegen in der Arbeitsgruppe derzeit beschäftigt sind oder waren. Sie veranschaulichen den Forschungsschwerpunkt von uns als Gruppe von Forscherinnen und Forschern. Die Projekte sind in chronologischer Reihenfolge aufgeführt.
"SOZIAHR" -Transdisziplinäre Forschung zu sozialen Folgen der Ahrtalflut
Wir verbinden analytische Grundlagenforschung mit der Generierung von deskriptiven Daten, die unmittelbar praxisrelevant sind.
Zentrale Fragestellungen, die wir auf diesen Wegen bearbeiten, sind:
- Wie hat die Ahrtalflut Einkommens- und Vermögensungleichheiten beeinflusst?
- Wie gehen rechtliche Institutionen mit den Herausforderungen des Wiederaufbaus um und wie wirkt sich dies auf ihre öffentliche Unterstützung aus?
- Welche sozialen Konflikte sind in der Nachfolge der Flutkatastrophe entstanden und wie wirken sie sich auf den sozialen Zusammenhalt aus?
- Wie beeinflusst die Fluterfahrung die politischen Einstellungen und das Wahlverhalten
Im Zuge des aktuell laufenden TRA 4-Projekts werden erste Erkenntnisse gesammelt und daran anschließende Forschungsaktivitäten vorangebracht.
Bei allen Fragen rund ums Projekt wenden Sie sich gerne an Susanne Bell.Evaluation des Mitwirkungsverfahrens „Bönnsche Viertel“
Laufzeit: 2023-2024
AG Kulturgeographie: Dr. Juliane Dame, Prof. Dr. Kathrin Hörschelmann
in Kooperation mit Michael Lobeck, Büro Promediare
Mit dem Projekt „Bönnsche Viertel“ führt die Stadt Bonn 2023 in zwei Pilotstadtteilen - dem Combahnviertel in Beuel und der Inneren Nordstadt im Bonner Zentrum - eine veränderte Politik zum ruhenden und fließenden Verkehr ein. Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten und den Modal Split für umweltverträgliche Verkehrsträger erhöhen. Gleichzeitig werden die Schaffung zusätzlicher Grünflächen und Begegnungsräumen sowie gerechtere Teilhabe im öffentlichen Raum als Ziele vorgegeben.
Das städtische Vorhaben „Bönnsche Viertel“ wird mit Mitwirkungsformaten begleitet, welche die Ideen und Interessen der Bewohner:innen erfassen und in die umzusetzenden Maßnahmen integrieren sollen. Die AG Kulturgeographie ist gemeinsam mit dem Büro Promediare Teil des Evaluationsteams für dieses Beteiligungsverfahren.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an:
Juliane Dame oder Kathrin Hörschelmann
Geo-Medial – Translokale Lernräume
Mit dem Projekt „Geo-Medial – Translokale Lernräume“ unter der Leitung von Prof. Dr. Kathrin Hörschelmann und Prof. Dr. Detlef Müller Mahn ist auch das GIUB an der ersten Projektlinie „vielfältig.nachhaltig.digital“ an dem Strategiefonds „Zukunftsorientierte Lehre“ der Uni Bonn beteiligt.
Das Projektvorhaben „Geo-Medial – Translokale Lernräume“ hat zum Ziel, die Lehre in mehreren geographischen und landwirtschaftlichen Studiengängen durch innovative digitale Formate und neue Formen des Lernens zu verbessern, um das Studium vielfältiger, flexibler und internationaler zu gestalten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen die Studierenden befähigen, ihren Horizont räumlicher Erfahrungen im Kontext digitaler Medien zu erweitern. Im Zentrum stehen die Schaffung translokaler Lernräume sowie die Produktion von audio-visuellen Materialien im Rahmen von Lehrveranstaltungen, ergänzt durch die Erprobung von Ansätzen von Citizen Science. Die theoretische Fundierung des Vorhabens ergibt sich aus aktuellen Debatten in der Hochschuldidaktik und der politischen Geographie über die Auswirkungen digitaler Medien und des Internets auf mediale Raumkonstruktionen.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Handreichung entwickelt, mithilfe derer Videos des Geographischen Instituts in der Lehre begleitend eingesetzt werden können. Der entsprechende Reader kann unten abgerufen werden.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an: Kathrin Hörschelmann
Evaluierung des Projekts „Bonn4Future – Wir fürs Klima“
Bonn im Wandel e.V. und die Stadt Bonn haben das Mitwirkungsprojekt „Bonn4Future – Wir fürs Klima“ initiiert, in dem gemäß Stadtratsbeschluss vom 07.11.2019 Ideen und Empfehlungen für ein klimaneutrales Bonn bis 2035 entwickelt werden sollen.
Das Projekt verfolgt vier Ziele: 1. ein besseres Verständnis für die Klimakrise schaffen, 2. ein Aktivieren und “Mut machen“ in der Bürgerschaft, die Klimakrise zu bewältigen, 3. eine Unterstützung des Austauschs mit Politik und Verwaltung sowie 4. eine Förderung von Akzeptanz und Verständnis für Maßnahmen der Stadt zum Klimaschutz. Um die Qualität des Projekts und die Umsetzung der Projektziele zu prüfen, sind das Büro Promediare gemeinsam mit der AG Wiegandt und unserer AG vom Geographischen Institut der Universität Bonn beauftragt, eine unabhängige wissenschaftliche Evaluation durchzuführen.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an: Kathrin Hörschelmann
The everyday experiences of young asylum seekers and refugees in public space (2019-2022)
In this project we explore the issue of refugee youth, public space and integration in Europe. We answer questions about the role that arts and cultural initiatives play in the lives of refugee youth and their engagements with public space.
We also focus on refugee youth’s stories of home-making, their interaction with arrival structures and their negotiations of inclusion and exclusion in public spaces. In doing so, we consider refugee youth’s migration histories as well as new spaces for urban citizenship, how these emerge in the city and the role these play in European integration.
The project is a collaboration with Peter Hopkins and Matt Benwell (Newcastle, UK, Project Lead), Ilse van Liempt (Utrecht, NL), and Mattias de Backer (Liege, BE).
Lehrforschungsprojekt: „Offene Bücherschränke in Bonn“ (WS 2021-2022)
Im Rahmen des humangeographischen Methodenseminars im Wintersemester 2021/2022 haben Bachelor-Studierende der Geographie unter Leitung von Dr. Juliane Dame und in Kooperation mit Dipl.-Geogr. Ulrich Kindermann, ehrenamtlicher Projektleiter bei der Bürgerstiftung Bonn, die Nutzung der Offenen Bücherschränke in der Stadt Bonn analysiert und die Interessen und Gewohnheiten der Nutzer:innen erfasst.
Seit mittlerweile 20 Jahren stehen die wetterfesten Schränke zum Teilen und Tauschen von Büchern in der Stadt, zum Beispiel auf der Poppelsdorfer Allee unweit des Geographischen Instituts. Basierend auf Ideen der Sharing Economy, können hier unentgeltlich, anonym, ohne jegliche Formalitäten und zu jeder Zeit Bücher hineingestellt und entnommen werden. Im Rahmen des Seminars wurde evaluiert, inwiefern das Konzept von den Bonner Bürger:innen angenommen und wertgeschätzt wird. An fünf ausgewählten Bücherschränken an den Standorten Poppelsdorfer Allee, am Rheinufer Beuel, Frongasse Endenich, Dorfplatz Ippendorf und Poppelsdorfer Platz wurden das Einstellen und Entnehmen von Büchern protokolliert sowie Beobachtungen und Interviews durchgeführt.
Die Ergebnisse der studentischen Projektarbeiten wurden anschließend mit Unterstützung von Hanna Schmid (Wissenschaftliche Hilfskraft der AG Kulturgeographie) aufgearbeitet. Sie zeigen eindrücklich, dass die Bücherschränke in Bonn ein Erfolgsmodell sind. Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
Nature-based Urban Innovation (2016-2021)
NATURVATION assesses what nature-based solutions can achieve in cities. Working in partnership with city governments, non-governmental organisations and business, we examine how innovation is taking place, and work with communities and stakeholders to develop the knowledge and tools required to realise the potential of nature-based solutions for meeting urban sustainability goals.
Within the NATURVATION project, Prof. Hörschelmann’s research team has concentrated on examining the engagement of diverse communities in planning and implementing NBS projects, exploring their potential for inclusive citizenship. The team has further investigated cultural values of urban nature and contributed their insights to the development of the Urban Nature Navigator, which supports municipalities in assessing and planning for nature-based solutions.
NATure-based URban innoVATION is a 4-year project, funded by the European Commission and involving 14 institutions across Europe in the fields of urban development, geography, innovation studies and economics. It was lead by Prof. Harriet Bulkeley (Durham, UK).
The research within the project is summarised in this paper, among others. For a discussion of this paper, see this video on leadwire.com.
Re-Collect/Remind: Crossing the East-West divides through memories of Cold War childhood experiences (2019-2022)
This collaborative, international and interdisciplinary project creates dialogues among people divided by multiple borders – geopolitical, economic, generational and cultural – inherited from and reordered after the Cold War. It builds an anarchive of memories that continually recreates itself, inciting experimentation, responding to continuously changing experiences of the communities, and fostering multiple, even panoramic viewpoints about diverse identities, cultures, and histories as experienced during and after the Cold War.
The project draws on the research traditions of autobiography, autoethnography, and collective biography, as well as art representations of childhood memories through visual arts, performance art, including drama, and traveling exhibitions. The project was funded by the KONE Foundation and led by Zsusza Millei (Tampere University, Finnland), Nelli Piatoeva (Tampere University, Finnland) and Iveta Silova (Arizona State University, US). Further collaborating partners include Erica Burman (University of Manchester, UK), Madina Tlostanova (Linköping University, Sweden), Inés Dussel (Centro de Investigación y de Estudios Avanzados del Instituto Politécnico Nacional, Mexico), Susanne Gannon (Western Sydney University, Australia), Lenin Museum (Tampere, Finnland) and Dollardaddy Theatre Group (Hungary).
Re-making the European: nationalism, xenoracism and regional identities of mobile East-Central Europeans (2019-2020)
This project explores how Brexit is shaping spatial identities (sub-national, national and European) and altering everyday spatial practices of Polish nationals living in urban and rural Scotland.
It aims to generate new knowledge about how migrant identities and practices are shaped by political instability using Polish migration to Scotland as a case study. It examines how the geopolitics and discourse of Brexit are co-constituted with the local, intimate and private subjectivities of individuals.
This project was funded by the Carnegie Trust and led by Katherine Botterill (University of Glasgow, UK, Principle Investigator) and conducted in collaboration with Kathy Burrell (University of Liverpool, UK).
European Network for Environmental Citizenship, Managing Committee Member (2017-2021)
The „European Network for Environmental Citizenship“ (ENEC) aims to improve understanding and assessment of environmental citizenship in Europe and participating countries.
It multiplies the knowledge, expertise, research and insights of different stakeholders (researchers, scholars, teachers, practitioners, policy officials, NGOs, etc.) related in Environmental Citizenship. Network partners share their expertise on macro- and micro- level dimensions of formal and non-formal education in order to enhance the knowledge and understanding of Environmental Citizenship. Good examples and best educational practices leading to pro-environmental attitudes, behaviour and values are highlighted and promoted.
Kontakt für Forschungsprojekte
Prof. Dr. Kathrin Hörschelmann
1.004 (213)
Meckenheimer Allee 166