Die Arbeiten im Rahmen des neuen Forschungsprojektes zur Hydrologie des Rheins in historischer Zeit stellen eine Fortsetzung der Rekonstruktion des römerzeitlichen Rheins in Köln dar, welche Thomas Roggenkamp im Zuge seiner Dissertation behandelt hat (Römerzeitliche Hydrologie des Mittel- und Niederrheins. In: Geographische Rundschau, H. 4/2017, S. 26-31). In einem Übergangszeitraum zum heutigen Rhein sollen nun geoarchäologische Hinweise aus dem Mittelalter ausgewertet werden. Dadurch soll ein Zwischenschritt der Entwicklung des Rheins, namentlich der natürlichen Geschwindigkeit des Einschneidens des Flussbettes, bestimmt werden.
In diesem Zusammenhang besuchte die Arbeitsgruppe am 14. April die Ausgrabungen im Archäologischen Quartier in der Kölner Innenstadt. Der Grabungsleiter Michael Wiehen führte die Gruppe, die auch Zugang zur Mikwe, dem rituellen Tauchbad der jüdischen Gemeinde Kölns aus dem 11. bzw. 12. Jahrhundert, erhielt. Anlass war ein Gespräch über erste Untersuchungsergebnisse zur Klärung der Frage des Trockenfallens des Bades in historischer Zeit: Wie sieht der lokale Grundwasserhaushalt aus und welcher Zusammenhang zum historischen Rheinwasserstand lässt sich rekonstruieren? Die Untersuchungen in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland bzw. der Stadt Köln sind im vergangenen Winter angelaufen und werden in den nächsten Monaten fortgesetzt.