Vom 20. bis 24. Juni liegt das Ausstellungsschiff "MS Wissenschaft" vor Anker am Stresemannufer in Bonn unterhalb vom ehemaligen Bundeshaus. Im Bauch dieses zum schwimmenden Science Center umgebauten Frachtschiffs präsentieren sich mehr als 30 Großforschungsprojekte, darunter auch der vom GIUB maßgeblich mitgetragene Sonderforschungsbereich "Future Rural Africa".
Im Mittelpunkt unseres Exponats steht die Zukunft des ländlichen Afrikas. Wir zeigen drei unterschiedliche Zugangsweisen zu dieser Thematik. Einige Poster stellen dar, wie Klimawandel, Agrarproduktion und Infrastrukturausbau bereits heute bestimmte Entwicklungen vorzeichnen. Diese wissenschaftliche Betrachtungsweise wird kontrastiert durch zwei Videoinstallationen, in denen sich Afrikanerinnen und Afrikaner zu ihren Zukunftsvorstellungen äußern. Der Kontrast soll verdeutlichen, dass es nicht um eine einzige gewissermaßen "schicksalhafte" Zukunft gehen kann, sondern um plurale Zukünfte und Gestaltungsmöglichkeiten. Diese unterschiedlichen Vorstellungen stehen häufig im Konflikt miteinander, wie ein Simulationsspiel als drittes Element unseres Exponats zeigen soll. Der Sonderforschungsbereich mit Projekten unter anderem von Prof. Britta Klagge und Prof. Detlef Müller-Mahn untersucht diese verschiedenen Zugangsweisen in der Gestaltung multipler Zukünfte im ländlichen Afrika.
Die Erstellung des Exponats war keine triviale Aufgabe, denn die Ausstellung richtet sich an ein breites interessiertes Publikum. Unsere ursprünglichen Exponatvorschläge wurden von der verantwortlichen Agentur mehrfach zurückgegeben mit der Auflage: Und jetzt formulieren Sie das nochmal so, dass auch Schulkinder Sie verstehen! Maßgeblich beteiligt an dieser Arbeit waren Dr. Patrick Augenstein vom Geo-Medial-Projekt des GIUB, Irene Johannsen aus der Kartographie, Lea Haack als studentische Hilfskraft und Prof. Detlef Müller-Mahn als ehemaliger SFB-Sprecher und Gesamtverantwortlicher.
Warum lohnt sich der Aufwand? Öffentlichkeitsarbeit und "Third Mission" gehören zu den Kernaufgaben der Wissenschaft. Schon bei der Eröffnung der Ausstellung in Berlin Anfang Mai konnten wir die SFB-Arbeit auf einer Pressekonferenz mit der BMBF-Ministerin und der DFG-Präsidentin vorstellen. Wenn das Schiff dann nach einer langen Tour durch Deutschland im September in Wien ankommt, werden zehntausende Besucherinnen und Besucher die Ausstellung besucht haben. Die Leitfrage der diesjährigen Ausstellung auf dem reisenden Ausstellungsschiff lautet: Wie funktioniert Wissenschaft? Viele der Exponate laden zum Mitmachen ein. Ein Besuch lohnt sich unbedingt - natürlich nicht nur wegen der GIUB-Beteiligung!
Für Interessierte besteht die Möglichkeit, am ersten Tag des Ausstellungsschiffes in Bonn am 20.7. um 13:00 an einer kleinen Einführung durch Prof. Müller-Mahn teilzunehmen. Treffpunkt ist um 13:00 am Eingang des Schiffes, und dann geht es zum Exponat.
Mehr Infos zur MS Wissenschaft unter https://ms-wissenschaft.de