Von 14 bis 16 Uhr fand am 3. Mai 2023 die Börse im Geozentrum statt, auch diesmal wieder mit einem guten Mix von Aussteller*innen der verschiedensten Arbeitgeber*innen und universitätsinternen Services. Vertreten waren zum Beispiel das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Solarea und die Wattner Projektentwicklungsgesellschaft, die Entwicklungsorganisation sequa, die Biologische Station Bonn/Rhein-Erft e. V. sowie der Bundesnachrichtendienst. Aus der Universität stellten sich die enaCOM, der Career-Service und das Dezernat Internationales mit Möglichkeiten zu Auslandspraktika vor. Das Alumni-Netzwerk und der ABC/J-Geoverbund waren als Sponsoren der Veranstaltung natürlich auch mit einem Stand vertreten. Viele Studierende nutzen diese günstige Gelegenheit, Fragen zu Praktika und zum Berufseinstieg zu stellen und erste Netzwerke zu knüpfen. Germanwatch, die BBE Handelsberatung und die Stadtverwaltung Rheinbach waren sowohl als Austeller*innen auf der Börse als auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion von 16 bis 17 Uhr beteiligt. Hier standen fünf Absolvent*innen bzw. Praktikumsgeber*innen dem Moderator Prof. Dr. Manfred Nutz Rede und Antwort. Die Diskutant*innen kamen aus ganz unterschiedlichen Bereichen und konnten auf unterschiedlich lange Berufserfahrungszeiten zurückblicken:
Nicole Rokicki hat vor zwei Jahren Ihren Masterabschluss in Bonn im gemeinsamen Master mit der UNU absolviert und arbeitet bei der Stadt Rheinbach als Umweltplanerin. Auch Anna Hilberath hat erst im letzten Jahr ihr M.Sc. Geographiestudium am GIUB abgeschlossen und arbeitet nun in der BBE Handelsberatung. Gemeinsam war sie mit Ihrem Kollegen Rainer Schmidt-Illguth im Podium, der als Diplomgeograph in den 1990er Jahren in Bonn studiert hat und auf eine lange berufliche Erfahrungszeit zurückblicken kann. Stefan Rostock von Germanwatch e.V., ehemals Lehramtsstudierender in den Fächern Geographie und Theologie kann aus unterschiedlichen Berufserfahrungen im In- und Ausland schöpfen. Dr. Andreas Mues vom Bundesamt für Naturschutz hat Biologe und Psychologe studiert, betreut im BfN viele Praktikant*innen aus der Geographie und beschäftigt sich im „Fachgebiet Naturschutz, Gesellschaft und soziale Fragen“ mit vielen interdisziplinären Themen rund um Kommunikation und Bildung im Naturschutzkontext.
Diskutiert wurde die Frage, inwieweit Geograph*innen in einem eher generalistisch ausgelegten Studium in der aktuellen Berufswelt bestehen können oder ob eher eine frühe Spezialisierung in eine bestimmte Fachrichtung sinnvoll ist. Alle Diskutant*innen sehen gerade in der breit aufgestellten Ausbildung der Geograph*innen Vorteile, um die vielen Herausforderungen im derzeitigen Transformationszeitalter mit neuen Ideen und einem interdisziplinären Grundverständnis angehen zu können. Dabei muss allerdings der Spagat gelingen, im Master ein zielgerichtetes und profilbildendes Studium zu absolvieren. Neben einer vielseitigen Methodenkompetenz, vor allem im Verarbeiten und Darstellen von raumbezogenen Daten, werden weitere Grund-Skills als wichtige Basis für den Berufseinstieg gesehen: Motivation, Flexibilität im Denken und die Fähigkeit, über den Tellerrand zu schauen. Alle waren sich einig, dass das Thema Nachhaltigkeit aus keinem Bereich mehr wegzudenken ist. Durch den demographischen Wandel werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren so viele Stellen frei wie nie zuvor – die Aussichten für angehende Geograph*innen sind also sehr gut!