Anlässlich des diesjährigen Weltwassertags unter dem Motto „Groundwater: Making the Invisible Visible“ findet am 23. März eine Veranstaltung des Bonn Water Network (BWN) statt, in dem auch das Geographische Institut, das Institut for Hygiene and Public Health des Universitätsklinikums Bonn sowie das Zentrum für Entwicklungsforschung der Universität Bonn Mitglieder sind.
Der 22. März wurde 1993 von den Vereinten Nationen (UN) zum Weltwassertag erklärt, um die essentielle Bedeutung von Wasser in das Bewusstsein der Menschen zu rufen und heutzutage den Einsatz für das Sustainable Development Goal (SDG) 6 zu stärken.
Im Jahr 2022 steht der Weltwassertag unter dem Motto „Groundwater: Making the Invisible Visible“. Grundwasser stellt nach Innlandeis und Gletschern den zweitgrößten Süßwasserspeicher der Erde dar. Dennoch bleibt Grundwasser dem Menschen im Vergleich zu Oberflächengewässern, die nur etwa 1% des weltweiten Süßwasservorkommens ausmachen, weitestgehend verborgen. Es befindet sich in Aquiferen im Untergrund und somit außerhalb des direkten Sichtfelds des Menschen.
Und dass, obwohl wir tagtäglich auf die Versorgung mit Grundwasser als einem der am meisten genutzten Rohstoffe weltweit angewiesen sind – in Deutschland und selbstverständlich besonders in ariden Regionen der Erde. In Deutschland wird zu 70% Grundwasser für die Trinkwasserversorgung genutzt. Außerdem ist es unabdingbar in der Landwirtschaft, in der Industrie und natürlich für die Ökosysteme. Es besteht die Gefahr der Übernutzung und Verschmutzung von Grundwasser und gerade mit Blick auf die Anpassung an den Klimawandel spielt Grundwasser eine tragende Rolle. In Nordrhein-Westfalen ist der Grundwasserspiegel um 2 m gesunken und generell muss eine deutliche Abnahme festgestellt werden.Forschung kann dazu dienen, Daten zu Grundwasservorkommen und zur -nutzung bereitzustellen und darauf basierend Vorhersagen sowie potentiell zukunftsfähige Maßnahmen ableiten.
Anlässlich des diesjährigen Weltwassertags organisiert das Bonn Water Networks (BWN) am 23. März von 17:00 – 18:30Uhr eine virtuelle Veranstaltung zum Thema „Digging Deeper: How to address groundwater challenges in the Middle East and North Africa?“
Das 2020 gegründete BWN wird derzeit von 11 renommierten Institutionen mit langjähriger Erfahrung zu Wasser Themen gebildet. Die Mitgliedsinstitutionen sind die Universität Bonn mit dem Geographischen Institut (GIUB) einschließlich des UNESCO Chair in Human Water Systems, dem Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF), dem Institute for Hygiene and Public Health (IHPH) und dem Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC); das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE); das IUCN Environmental Law Centre; und drei in Bonn angesiedelte UN Institutionen: das United Nations Institute for Environment and Human Security (UNU-EHS), das Sekretariat des United Nations Convention to Combat Desertification (UNCCD) und die Global Water Operators Partnerships Alliance (UN-Habitat/GWOPA). Zsuätzlich sind das in Berlin verortete Water Integrity Network (WIN) und das International Centre for Water Resources and Global Change (ICGWRC) in Koblenz Partner des BWN.
Als derzeitige Sprecherin des BWN engagiert sich Dr. Annabelle Houndret vom DIE, als Co-Sprecherin Prof. Dr. Mariele Evers von der Universität Bonn, Lehrstuhlinhaberin des UNESCO Lehrstuhls Mensch-Wasser Systeme.