Die Exkursion nach Indien wurde von Geo-Medial begleitet. Während und nach der Exkursion ist ein 40-minütiger Dokumentationsfilm entstanden, der gemeinsam von den Studierenden und dem Geo-Medial-Team erarbeitet wurde.
Die urbane Transformation stellt das bevölkerungsreichste Land der Welt vor große Herausforderungen: Derzeit lebt knapp ein Drittel der indischen Bevölkerung in Städten, 2050 wird es die Hälfte sein. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass im Jahr 2050 293 Mio. Menschen mehr in Indiens Städten leben werden als im Jahr 2020. Ziel der Masterexkursion nach Indien war es, ein Verständnis für die komplexen Herausforderungen zu entwickeln, die diese Transformation bedeutet. Folgende Themen und Aspekte verbanden dabei die unterschiedlichen Standorte: (1) „Unlearning“: Die Urbanisierung läuft im Globalen Süden vollkommen unterschiedlich von der Urbanisierung in Europa und den USA ab. Daher sind Modelle und Konzepte aus diesen Ländern kaum geeignet, um den dortigen Urbanisierungsprozess zu verstehen. Eine Herausforderung ist daher, in der Auseinandersetzung mit Urbanisierungsprozessen in Ländern wie Indien, vorgefasste Denkmuster immer wieder zu hinterfragen. (2) Informalität – in allen Lebensbereichen – ist der dominante Modus der Urbanisierung in Indien. (3) Stadtstrukturen und städtische Prozesse sind durch ein hohes Maß an Komplexität gekennzeichnet. (4) Für das Verständnis städtischer Strukturen und -Prozesse ist die Kenntnis der historischen Dimension, insbesondere der Kolonialgeschichte, unumgänglich. (5) Unterschiedliche Leitideen führ(t)en zu unterschiedlichen Orten und Zeiten zu sehr unterschiedlichen Stadtstrukturen.
Beim behandeln dieser Themen führte es die Exkursionsgruppe unter anderem nach Delhi, Gurgaon, Mumbai und Pune, wo jeweils verschiedenste urbane Strukturen und Kulturstätten besucht und verschiedene Expert*innen getroffen wurden.