*** English version below ***
In ihrer Forschung beschäftigt sich Prof. Dr. Jessica Budds mit der Untersuchung der Beziehungen zwischen wirtschaftlicher Entwicklung, Umweltmanagement und sozialen Ungleichheiten unter wirtschaftlich und politisch marginalisierten Gruppen (z.B. städtische informelle Siedler, Kleinbauern und indigene Völker) im Globalen Süden, primär in Latein Amerika. In der politischen Ökologie angesiedelt, liegt ihr Fokus vor allem auf der gegenseitigen Beeinflussung von Machtstrukturen und dem Wassersektor in Bezug auf Wasserverfügbarkeit, Infrastruktur, Verteilung zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren, institutionellen Strukturen, und Diskurse über Wasserfragen. In ihren Arbeiten argumentiert Prof. Budds, dass Interventionen, die Machtverhältnisse übersehen, wie z.B. Marktlösungen und technologische Innovationen, den ungleichen Zugang zu Wasser verstärken können. Sie verwendet daher einen Rahmen von “hydrosozialen Beziehungen”, um die Analyse auf die Beziehungen zwischen Wasser und Gesellschaft und nicht auf die Ressource selbst zu lenken.
Prof. Budds hat sich intensiv mit Wasserprivatisierung und Wassermärkten beschäftigt. In diesem Zusammenhang hat sie die Rolle des chilenischen Wassermarktmodells kritisch analysiert. Dieses Modell ermöglicht es wasserintensiven Exportindustrien, die Wasserressourcen des Landes (Flüsse und Grundwasser) übermäßig auszubeuten. Weiterhin hat sie auch die Auswirkungen der steigenden Nachfrage nach Wasser für den Bergbau- und Wasserkraftsektor in Peru bzw. Indien untersucht. Ihre jüngste Forschung beschäftigt sich mit den Auswirkungen und Folgelösungen von Wasserknappheit in Chile, Brasilien, Kenia und Äthiopien. Hier ist sie besonders an den ökologischen und ökonomischen Konsequenzen interessiert, speziell ob diese zu reinen marktwirtschaflichen oder sozial verträglichen Lösungen führen. Von weiterem Interesse ist daher ob Eigentumstrukturen und Materialität der Infrastruktur wie z.B. Praktiken der Wartung und Reparatur beeinflusst werden.
In Bonn wird ihre Forschungsgruppe den Zusammenhang zwischen Anpassung an den Klimawandel und Wirtschaftswachstum untersuchen und was dies für Wassersicherheit und soziale Entwicklung bedeutet. Weitere Details finden Sie auf ihrer Arbeitsgruppen-Webseite.
In Bonn, wird Prof. Budds die Leitung der Universität Bonn – United Nations University Joint Master in Geography of Environmental Risks and Human Security übernehmen. Im kommenden Semester wird sie Das Seminar „Politics of Environmental Security“ lehren, und eine Masterexkursion nach Großbritannien leiten. Zudem besteht die Möglichkeit bei ihr Bachelor- und Masterarbeiten zu schreiben. Gerne können sich Studierende mit einer ersten Idee oder einem Themenvorschlag melden. Prof. Budds nimmt auch Anfragen von potentiellen Doktoranden entgegen.
Neben ihrer Forschung und Lehre ist sie unter anderem Co-Editor-in-Chief des Journal of Latin American Geography, und Mitglied der Editorial Boards der Zeitschriften Environment and Urbanization und Ambiente e Sociedade.
Wir freuen uns, Prof. Dr. Jessica Budds an unserem Institut begrüßen zu dürfen und wünschen ihr einen erfolgreichen Start!
*** English version ***
Prof. Jessica Budds is new Professor of Development Geography and Risk Research
Prof. Budds is leading the research group in "Development Geography and Environmental Governance" from summer semester 2023.
Prof. Budds' research focuses on how economic growth influences environmental governance and risk, and how the new policy directions affect disadvantaged groups (such as the urban poor, small farmers, and indigenous peoples) in the Global South, primarily in Latin America. Located within political ecology, her focus is primarily on how power relations shape the water sector, including in relation to water availability, infrastructure, allocation between different economic sectors, institutional structures, and discourses around water issues. Her work argues that interventions that overlook power relations, such as market solutions and technological innovations, can reinforce unequal access to water. She thus employs a framework of hydrosocial relations to direct analysis towards water-society relations rather than the resource itself.
Prof. Budds has worked extensively on water privatization and water markets. She has contributed to critical research on the role of Chile’s water markets model in enabling export industries to over-exploit the country’s rivers and aquifers, and she has also examined the implications of the growth in demand for water for the mining and hydroelectric power sectors in Peru and India, respectively. Her recent research has considered how responses to water scarcity may protect or promote capital accumulation, through the cases of Chile, Brazil, Kenya and Ethiopia, as well as how the materiality of infrastructure influences practices of maintenance and repair. At Bonn, her research group will be examining the relationship between climate change adaptation and economic growth, and what this implies for water security and human development. More details are available on her research group's website.
Prof. Budds will be taking over the directorship of the joint University of Bonn – United Nations University MSc Geography of Environmental Risks and Human Security. In the Summer Semester, she will teach a graduate seminar on Politics of Environmental Security for this course, and lead a master’s field trip to Great Britain. Prof. Budds is also available for bachelor's and master's thesis supervision, and is accepting enquiries from prospective doctoral candidates.
In addition to her research and teaching, she is Co-Editor-in-Chief of the Journal of Latin American Geography, and is a member of the Editorial Boards of the journals Environment and Urbanization and Ambiente e Sociedade.
We are happy to welcome Prof. Dr. Jessica Budds to the department and wish her a smooth start!